Wie einige von euch sich vielleicht noch erinnern, haben wir Anfang des Jahres mit einem Beitrag beim Schülerzeitungswettbewerb der Länder den Sonderpreis „Medien uns Schule“ gewonnen.

– An dieser Stelle übrigens eine kleine Richtigstellung: durch ein Missverständnis haben wir euch versehentlich den falschen Beitrag als Preisträger angegeben. Tatsächlich hat der Beitrag „Internet, Digitalisierung & Schule – passt das?“ von Greta und Lukas die Auszeichnung bekommen. Nicht weniger ein Grund zur Freude!

Ende September hatten wir deshalb die Möglichkeit, eine Woche lang an Workshops teilzunehmen und schließlich bei der Abschlussveranstaltung gemeinsam das Veranstaltungsvideo anzuschauen. In dem Video sind auch kurze Ausschnitte von uns zu sehen. Schaut also einfach mal rein!

Wir haben an den Workshops „Fake News“ sowie „Podcast und Schülerzeitung“ teilgenommen und dabei einiges an hilfreichen Informationen für unsere Redaktionsarbeit mitgenommen.

Fake News

Im Workshop „Fake News“ haben wir besprochen, wie man mit Fake News am besten umgeht und wie man sie aufklärt, ohne das Ganze damit nur noch schlimmer zu machen.

Fake News, die sich zwischen vielen wahren Infos verstecken, sind schwer zu enttarnen, da sie zwischen den anderen Informationen, die wissenschaftlich belegt werden, kaum auffallen.

Fake News sind falsche Nachrichten und manchmal auch nur einzelne Teile in einem ansonsten „wahren“ Artikel. Diese sind absichtlich als Falschinformation unter die restlichen Informationen gemischt. Wer versehentlich eine falsche Information in einen Artikel schreibt, der hat also nicht gleich eine Fake News in die Welt gesetzt.

Fake News werden zum Beispiel verbreitet, um politische Vorteile zu erzielen oder Geld zu verdienen. Das funktioniert, indem die Informationen viel Aufsehen – etwa durch falsche Skandale – erregen, oder Produkte bewerben.

Es gibt allerdings auch mehrere Arten von Fake News, zwischen den unterschieden wird. Das sind:

  • Falsche Geschichten (zum Beispiel in der Politik, um den Ruf anderer zu schädigen)
  • Halbwahrheiten
  • Informationen mit falscher Herkunft
  • Eine Falsche Identität der:des Verbreitenden
  • Verschmutzte Leaks

Um ein Gefühl für die Tricks von Falschnachrichten-Schreibern zu bekommen, haben wir ein paar „Werkzeuge“ an die Hand bekommen und durften damit anschließend selber Fake News schreiben. Diese Werkzeuge, die einen guten Fake ausmachen, sind Dramatik, Emotionen und Glaubwürdigkeit, da sie alle dafür sorgen, dass die Nachricht verbreitet, also viel geteilt und geglaubt wird. Das Thema, das wir für unsere Fake News zugeordnet bekommen haben, war „Die 1,5°C – Grenze ist doch gar nicht so wichtig“. Und so sah dann die Fake News aus, die wir daraus gebastelt haben:

Neue Forschungsergebnisse zum Klimawandel – Wurde unser Vertrauen jahrelang missbraucht?

Laut der neuesten Erkenntnisse einer schwedischen Forschergruppe, handelt es sich bei dem Klimawandel keinesfalls um ein menschengemachtes, sondern um ein natürliches Phänomen. Das zeigten Gesteinsproben aus dem antarktischen Permafrostboden. Die Forscherin Dr. Nilsson sagt „Alle paar Millionen Jahre gibt es einen Höhepunkt der Erwärmung, auf dem immer wieder eine Abkühlung folgt. Die sogenannte 1,5-Grad-Grenze ist also kein Kipppunkt, sondern der Zeitpunkt, an dem die Erde beginnt, sich von allein wieder abzukühlen.“ Also alles nur reine Panikmache? Wurde unser Vertrauen von der Regierung schamlos missbraucht und eine gute Zukunft der jungen Generation für Wahlkampfzwecke aufs Spiel gesetzt? Wir verlangen eine Erklärung!

All das stimmt natürlich nicht und die hier zitierte Forscherin ist frei erfunden.

Daraufhin haben wir uns damit beschäftigt, wie gefährlich Fake News denn jetzt wirklich sind: Schwer zu sagen. Letztendlich haben sie aber eher wenig Einfluss auf Entscheidungen. Allerdings ist die Studienlage zur Wirkung von Desinformationen und Fake News gering, weshalb es dazu wenige genaue Erkenntnisse gibt.

Sind Fake News dennoch eine Gefahr? In jedem Fall stellen sie einen Angriff auf das Vertrauen in die Presse dar und sind ein wichtiges Mittel, wenn es um Verschwörungserzählungen geht. Darüber haben wir übrigens schon einen Beitrag geschrieben. Den könnt ihr hier lesen, wenn euch das Thema Verschwörungstheorien interessiert.

Fake News richtigstellen

Eine Gegendarstellung, die stumpf mit Fakten den Fake widerlegt, reicht nicht. Zum einen muss man darauf achten, die Falschinformation in der Richtigstellung nicht zu wiederholen, da möglicherweise nur diese falsche, viel skandalösere und spannendere Information bei den Leser:innen hängenbleibt. Wenn man eine Fake News aufklären möchte, muss man sich zuerst über das Zielpublikum und über die Kanäle, über die man dieses erreicht, im Klaren sein. Denn Menschen, die häufiger mit Fake News konfrontiert werden und ihnen glauben schenken, sind meistens nicht die typischen Leser:innen von Faktencheckern und seriösen Zeitungen. Um diese Personen dann zu überzeugen, ist es hilfreich, zusätzlich den Mechanismus von Fake News zu erklären und zu beschreiben, wie diese spezielle Fake News funktioniert und mit welchen Mitteln hier welche Wirkung erzielt werden soll.

Das können wir gegen Fake News tun:

  • (Reißerische) Nachrichten hinterfragen
  • Bilder von zweifelhaften Nachrichten per Google Rückwärtssuche überprüfen (wurde das Bild vielleicht in einem vollkommen anderen Kontext aufgenommen und wird es hier fälschlicherweise als Beweis benutzt?)
  • Quellen überprüfen – dazu findet ihr in unserem Beitrag „Richtig recherchieren“ mehr.
  • Selber keine Quelle werden – andere, die Falschinformationen verbreiten, aufklären und sich über die Nachrichten, die man verbreitet und ihre Wirkung im Klaren sein.

Wenn euch das Thema „Fake News“ interessiert, dann schaut doch mal in unserer Beitragsreihe „Kippe entlarvt“ vorbei.

Podcast und Schülerzeitung

Im Workshop „Podcast und Schülerzeitung“ haben wir uns über Podcasts unterhalten, wo diese veröffentlicht werden können und in welchen Formaten es sie gibt.

Zu Anfang haben wir in verschiedene Podcasts reingehört und uns in kleinen Gruppen darüber ausgetauscht. Später haben wir Ideen für Formate verschiedener Podcasts gesammelt.

Beispielsweise könnten Lehrer:innen interviewt werden oder eine Audio-Datei des gesamten Interviews an den Beitrag mit dem gekürzten Interview angehängt werden. Es könnten aber ebenfalls Schüler:innen, die Mitarbeiter:innen in der Mensa oder der:die Hausmeister:in interviewt werden.

Eine andere Idee wäre, eine Art Magazin-Sendung zu gestalten, die in regelmäßigen Abständen veröffentlicht wird. Hier ist das Ziel, kurze Beiträge zu entwerfen, die wichtige Informationen, kurze Interviews oder die besten Lehrerzitate der letzten Wochen enthalten.

Andere, generelle Ideen zum Inhalt der jeweiligen Podcasts gingen von „Tricks aus dem Schulalltag“ über Krimis, die wöchentlich fortgesetzt werden, bis hin zu Bewertungen oder Auswertungen von aktuellen Kinofilmen oder des Mensaessens.

Am Ende haben wir festgehalten, dass es beim Aufnehmen von Podcasts wichtig ist, locker zu sprechen und nicht abzulesen. Vor dem Veröffentlichen ist es natürlich wichtig, alle Einverständniserklärungen der Beteiligten einzuholen. Außerdem muss überlegt werden, wie und wo der Podcast veröffentlicht werden soll. Es gibt zum Beispiel Plattformen – sogenannte Hoster – die den Podcast gleich „überall“, beispielsweise auf Spotify und in Apple Podcasts hochladen. Hier könnt ihr euch einige der Hosting-Plattformen anschauen.

Wenn ihr einen Podcast erstellen möchtet, findet ihr hier eine Anleitung in 10 Schritten, die das Wichtigste zusammenfasst.