Wenn du dir noch nicht sicher bist ob ein Auslandsjahr etwas für dich ist oder nicht, kannst du auch erst einmal hier weiter lesen. Aber sobald dann alles geklärt ist, solltest du dich ganz genau über deine Reise informieren. Zum Beispiel über deinen Flug, wann du am Flughafen sein musst, welche Dokumente du einpacken musst, was nicht ins Handgepäck darf und was dort hinein muss. Achte darauf, dass alle deine Scheren und Taschenmesser, wenn du welche mitnimmst, im aufgegeben Gepäck sind und sich deine Powerbank unbedingt im Handgepäck befindet.

Stelle ebenfalls sicher, dass dein(e) Koffer nicht zu schwer sind, da es am Flughafen ziemlich teuer werden kann. Aber was genau alles mitnehmen und nicht mitnehmen? 

Informiere dich vorher über das Klima und die Wetterlage in deinem Zielort und bedenke beim Packen, dass du, auch wenn du im Sommer/Winter einreist, die jeweils andere Jahreszeit auch kommen wird. Packe also Sommer- und Winterkleidung ein. Ich würde dir empfehlen mit nur einem Koffer hinzufliegen und nicht zu viel Kleidung mitzunehmen, da man sich auch vor Ort gerne etwas lokales – beispielsweise einen Hoodie deiner Highschool – kauft. Und mach dir keinen Kopf, falls du etwas vergisst, auch in anderen Ländern gibt es Geschäfte, in denen du Dinge nachkaufen kannst. 

Hygieneprodukte, Shampoo, Deo usw. kannst du vielleicht in ganz kleinen Mengen für deine ersten Tage mitnehmen, oder falls du in Quarantäne musst entsprechend ein wenig mehr. Den Rest würde ich vor Ort kaufen. Frage einfach deine Gastfamilie, ob sie mit dir einkaufen gehen kann, falls sie dich nicht sogar von selbst fragen.  

Für die Schule kannst du, wenn du unbedingt deine eigenen Stifte benutzen möchtest, ein paar mitbringen, ansonsten kannst du diese vor Ort besorgen. Aus meinen Erfahrungen in Kanada kann ich aber sagen, dass du nicht unbedingt Buntstifte im Unterricht benötigst und wenn doch, stellen die Lehrer welche zur allgemeinen Benutzung bereit. Papier brauchst du nicht mitzubringen, zumindest in Kanada und den USA hat das Papier sowieso ein anderes Format und drei Löcher. 

Wenn du einen Mathekurs oder ähnliches belegst würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, deinen guten Grafik-Taschenrechner mitzunehmen, der ist manchmal einfach total praktisch.

Fast alles fertig, noch ein paar Tage bis zum Abflug und du brauchst noch Gastgeschenke? Mein Tipp: „German Candy“. Vielleicht ein bisschen Milka Schokolade und ein paar Haribo oder Fantasia Gummibärchen. Am besten in einer ungewöhnlichen Form. Beispielsweise Einhörner, Dinosaurier oder Tier-Gummibärchen gibt es zumindest in Kanada nicht. Damit du nicht nur essen mitbringst, kannst du ebenfalls ein paar Magneten oder kleine Bremer Stadtmusikanten besorgen, vielleicht auch ein Bremer/Deutsches T-Shirt oder eine Käppi? 

Falls alles nicht in deinen Koffer passt, überlege ob du jeden Spalt gut genutzt hast, zum Beispiel kannst du Socken und kleinere Dinge in deinen Schuhen verstauen etc. Sollte dein Koffer zu schwer sein, nehme evtl. deine Winterjacke und Winterschuhe raus und ziehe sie auf dem Flug an (auch wenn es gerade Sommer ist). Du kannst sogar noch kleinere Sachen in deinen Jackentaschen verstauen.

Alles gepackt, Flug gemeistert, du bist in einem fremden Land gelandet, wo du (noch) niemanden kennst. In den allermeisten Fällen holt dich deine Gastfamilie vom Flughafen ab. Mein Tipp, nimm vorher mit ihnen Kontakt auf, um sicher zu gehen, dass sie wissen, wann und dass du ankommst.  

Solltest du nach ein paar Tagen oder generell Heimweh bekommen, mach dir keinen Kopf, das ist normal! Warte erst einmal ein paar Wochen ab, bis du dich richtig eingelebt hast. Probiere dich abzulenken, nehme an Aktivitäten vor Ort teil. Sei es im Musikbereich oder beim early-morning Training vor der Schule. Versuche Freunde zu finden, sprich andere Schüler an und triff dich mit Ihnen. Genieße deine Zeit, es geht am Ende viel schneller vorbei als man denkt.  

Erwarte aber trotzdem nicht, nach der ersten Woche schon deine allerbesten Freunde gefunden zu haben. Das braucht manchmal ein bisschen Zeit. Sei offen und werde am besten Mitglied eines Sport-Teams oder trete einem Sportclub oder einem anderen Club bei. Dort ist es am einfachsten, neue Leute kennenzulernen, da ihr auf jeden Fall schonmal eine Sache gemeinsam habt. 

Wenn du nach deinen ersten Wochen feststellst, dass du dich wirklich gar nicht mit deiner Gastfamilie verstehst, dann sprich mit deiner Austauschorganisation oder deinem:r Koordinator:in. Das Wechseln ist überhaupt kein Problem. Mach dir keinen Kopf, was deine erste Gastfamilie denkt, wenn ihr euch nicht versteht, ist das meistens ein Problem beider Seiten. Und selbst wenn nicht, du musst sie, wenn du es nicht möchtest, nie wieder sehen. Aber das ist nur eine Ausnahme, in den meisten Fällen sollten keine Probleme entstehen.  

Es kann sein, dass deine Gastfamilie dich auch mit auf Wanderungen, Roadtrips oder zum Campen nimmt. Gehe da auf jeden Fall mit, auch wenn du unsicher bist. Zeige Interesse in Dinge, die sie gerne machen, so lernst du neue Sachen/eine andere Kultur kennen und sitzt nicht nur in deinem Zimmer. Außerdem stärkt das die Verbindung zu deiner Gastfamilie, wodurch du beim nächsten Ausflug vielleicht weniger unsicher bist. Auch wenn die meisten Gastfamilien etwas mit dir unternehmen, es ist nicht selbstverständlich. Erwarte nicht zu viel und bedanke dich auf jeden Fall immer.

Mach dein Auslandsjahr zu einer super Erfahrung! Und wenn du mal etwas nicht verstehst, frage einfach nach, das ist überhaupt kein Problem. Oder du antwortest mit “Yes” und schaust was dabei rauskommst, das funktioniert in den meisten Fällen. Am wichtigsten ist es Interesse zu zeigen und offen für neue Dinge zu sein, dann wird das alles schon!