Demokratie – „die Herrschaft des Volkes“, dieser abstrakte Begriff der über unserem Leben schwebt und uns ermöglicht, scheinbar selbstverständliche Rechte, wie unsere Meinungsfreiheit beim Schreiben von Artikeln, auszuleben. Um auf dieses Privileg der Demokratie aufmerksam zu machen und die Wichtigkeit dessen in den Vordergrund zu rücken, haben wir von „Kippebloggt“ am Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ teilgenommen. Dadurch wurde uns als eines von 50 Siegerprojekten die Ehre zu teil, am dreitägigen „Junify Demokratiefestival“ in Berlin teilzunehmen. Dort nahmen wir an Workshops teil, lernten Neues und tauschten uns mit jungen Menschen aus, welche sich genau wie wir für eine tolerante, demokratische Gesellschaft einsetzten.

Tag 1

Am Mittwoch, den. 12. Juni, stiegen zwei unserer Redaktionsmitglieder und eine betreuende Lehrkraft in den Zug in Richtung Berlin und begannen somit unsere Reise. Dort angekommen fanden wir uns in der „Weißen Rose“ ein, einem Jugendkulturzentrum im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, in dem das Programm anlässlich des Junify Festivals stattfand. 

Den ersten Programmpunkt stellte eine  Improvisationsshow der Improvisationskünstler von IMPROSANT dar, welche uns mit Comedy-Einlagen begrüßten und humorvoll in das Thema Demokratie einführten. Anschließend ging es nach einer Kaffee-und-Kuchen-Pause ans Kennenlernen zwischen den Teilnehmer:innen der Gewinner-Projekte. Dabei traten wir in einen unglaublich interessanten Austausch und lernten die anderen Projekte kennen. Uns hat besonders beeindruckt, wie solch unterschiedliche Menschen durch ein gemeinsames Ziel – für Demokratie einzustehen und die Welt zu einem etwas besseren Ort zu machen – verbunden werden. 

Abends fand eine erstaunliche Zirkusaufführung des chaotisch bunten Wanderzirkus CABUWAZI statt. Zum Abschluss wurden wir von Jugendbotschaftern auf einem Stadtrundgang durch Berlin geführt.

Tag 2

Der Donnerstag war insbesondere geprägt von den Workshops, für die wir uns vor der Reise anmelden konnten. Wir persönlich entschieden uns für den Workshop „Mit Stiften auf den Spuren von Feministen: Schreibwerkstatt für politisch-kreative Köpfe“. Dabei beschäftigten wir uns mit dem geschichtlichen Hintergrund von Feminismus, sprachen über Feminismus in anderen Ländern und Kulturen, tauschten uns darüber aus, was Feminismus mit Schreiben zu tun haben kann, bewältigten Übungen zu kreativem Schreiben und sprachen über unsere Texte und Erfahrungen. So haben wir gemerkt, dass wir beim Junify Festival in einer sehr offenen und toleranten Gruppe gelandet sind, in welcher es selbstverständlich war, sich gegenseitig zu ermutigen und zu bestärken. 

Zudem durften wir am Donnerstag die Ausstellung der Gewinner-Projekte, wozu auch Kippebloggt gehörte, erkunden und uns noch mehr als ohnehin schon über die Ideen der anderen informieren. Da diese uns sehr beeindruckt haben, entschieden wir uns, den unteren Teil unseres Artikels weiteren Gewinner-Projekten zu widmen.

Diese wurden bei der Preisverleihung am Donnerstagabend geehrt. In diesem Zusammenhang hielten verschiedene Menschen vom Demokratisch Handeln – Team Reden über den Wert von Demokratie und den Beitrag, den die ausgezeichneten Projekte dazu beisteuern.

Abgerundet wurde der Tag mit einem Konzert der Band „Busy Dreams“ und gemütlichem Austausch zwischen Teilnehmer:innen

Tag 3

Ohne, dass wir es aktiv gemerkt hatten, begann der Freitag – der letzte Tag unserer Reise nach Berlin. Nach einem Frühstück trafen wir uns mit allen Teilnehmenden des Demokratiefestivals im Veranstaltungssaal. Dort erwartete uns ein weiter Stuhlkreis, wobei auf jedem Stuhl ein Perkussionsinstrument zu finden war. Nach einigem Tumult saß ein Haufen Jugendlicher mit Instrumenten in der Hand im Kreis. Das erste Ausprobieren endete in lautem, ungenießbarem Krawall. Erst nach einiger Zeit, schafften wir uns zu organisieren und durch gegenseitige Kommunikation ein harmonisches Klangbild zu kreieren. So schlossen wir das Demokratiefestival mit einem auf spielerischer Art erfassten Denkanstoß über die Wichtigkeit vom Austausch jedes Einzelnen in einem sozialen Gefüge ab. Anschließend reisten wir mit einem Lunchpaket in der einen und unserem Koffer in der anderen Hand ab. 

Nun können wir mit Freude auf diese besondere Erfahrung zurückblicken, in der wir einzigartige Einblicke in das Verständnis von Demokratie, die Lebensrealität und den Aktivismus anderer junger Menschen erhielten. Wir sind unglaublich dankbar, dass „Demokratisch Handeln“ unseren Schülerblog auf diese Weise gewürdigt hat und uns die einzigartige Chance gegeben hat beim Demokratiefestival in Berlin dabei zu sein. 

Besonders wichtig für die vielen tollen und innovativen Projekte, die dort gewürdigt wurden, ist die öffentliche Aufmerksamkeit und das Teilen ihrer Websites und Aktionen. So haben wir uns dazu entschieden einigen Projekten hier gesondert Aufmerksamkeit zu schenken und sie euch vorzustellen:

Das Kinderparlament der Schule im Park ist eine Initiative der Grundschule „Schule im Park“, um die Teilnahme der Schüler:innen an Entscheidungen, die sie und die Schule betreffen, zu ermöglichen. So konnten die Schüler:innen aus Ostfildern beispielsweise die Planung des neuen Pausenhofs mit gestalten und wollen auch in Zukunft weitere Projekte umsetzen. Mehr zum Projekt erfahrt ihr hier: https://www.demokratisch-handeln.de/projektdatenbank/projekt/7898 und auf der Website der Schule: https://www.schule-im-park.de/schuelerinnen/kinderparlament/

Der Instagramkanal „politik.informiert“ wurde vom Politik-Leistungskurs am Luhe Gymnasium in Winsen gegründet. Die Schüler:innen begannen 2023/24, mit der Intention eines Gegenpols zu Fake News und einseitiger Berichterstattung, Videos hochzuladen, die differenziert und objektiv über aktuelle Politik informieren und im Kommentarbereich die Möglichkeit für konstruktiven Austausch bieten. Dieser Aspekt ist den Schüler:innen besonders wichtig und sie wollen ihren, aktuell über 30.000 Follower:innen umfassenden, Kanal auch in Zukunft weiterführen. Hier geht‘s zum Projekt: https://www.demokratisch-handeln.de/projektdatenbank/projekt/7834 und den Link zum Kanal findet ihr hier: https://www.instagram.com/politik.informiert/?igsh=MWVlNXF0cGdxenVnMw==.

Besonders beeindruckt hat uns, neben all den anderen großartigen Projekten, die Initiative „Schule ohne N-Wort“. Im Zuge des Projekts der AG „Schule gegen Rassismus“ produzierten Lehrer:innen, Schüler.innen und Eltern einen ausdrucksstarken Film, der das Bewusstsein für die Folgen von diskriminierender Sprache zeigt und die Wahrnehmung auf die weitreichenden Auswirkungen von unreflektiertem Verwenden lenkt. Mehr Infos zum Projekt und den weiteren Plänen der AG bekommt ihr hier: https://www.demokratisch-handeln.de/projektdatenbank/projekt/7771.

Ein anderes Gewinnerprojekt aus Bremen kommt von der Klasse 9a der neuen Oberschule in Gröpelingen. Die Initiative „Meine Handlung zählt“ ermöglicht Schüler:innen 3 Stunden pro Woche Projekte zu planen und umzusetzen, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz im kleinen, wie im großen Rahmen fördern. So stellten sie unter anderem schon eine vegane Kochaktion und ein Verkaufsevent für Second-Hand-Kleidung auf die Beine und bauten sogar eine Windkraftanlage für eine Handyladestation. Mehr zu lesen über „Meine Handlung zählt“ gibt’s hier: https://www.demokratisch-handeln.de/projektdatenbank/projekt/8055 und wir sind auch schon sehr gespannt auf weitere Aktionen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Bremen!

Eine musikalische Überraschung bereitete uns das Aramis-Orchester aus Mannheim. Über 25 Schüler:innen von verschiedenen mannheimer Schulen bilden das ganz besondere Orchester, welches nach demokratischen Grundsätzen aufgebaut und lehrerunabhängig geleitet und organisiert ist. Die Idee entwickelte sich auch als Reaktion auf die fremdbestimmten musikalischen Angebote von schulischer Seite, aber vor allem mit dem Ziel einer Demokratisierung der Orchesterkultur und der Förderung der individuellen Entwicklung der Orchestermitglieder. So entstanden u.a. Kooperationen mit der Musikschule Mannheim und auch dem Londoner Philharmonic Orchestra. Mehr über das einzigartige Orchesterprojekt erfahrt ihr zum Beispiel auf ihrem Instagramaccount: @aramis.music.

Das dritte Projekt aus Bremen hat uns in seinem vielfältigen Engagement sehr beeindruckt. Die Schüler:innen des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums gründeten das „JugendAktionsBüro“, um in zahlreichen Aktionen für Diversität zu sensibilisieren und sich gegen gesellschaftliche Probleme und Diskriminierung einzusetzen. Mit ihren vielfältigen Ideen und Aktionen, z.B. zum Weltfrauentag oder bei Stadtteilfesten, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung und unterstützen alle, von Diskriminierung betroffenen, Menschen. Mehr erfahrt ihr hier: https://www.demokratisch-handeln.de/projektdatenbank/projekt/7859 oder auf ihrer Schulwebsite: https://www.307.schule.bremen.de/index.php/schulleben/jugendaktionsbüro-jab.

Quellen: https://www.demokratisch-handeln.de/