Wir als kippebloggt Redaktionsteam haben zu den 30 ausgewählten Personen gehört, die das Land Bremen vom 23. bis zum 25. Mai 2024 bei den Feierlichkeiten zum 75 jährigen Jubiläum des Grundgesetzes in Berlin vertreten durften. Auf dieser Reise haben wir gemeinsam mit den anderen engagierten Jugendlichen an vielen spannenden Programmpunkten teilgenommen. Was wir in den drei Tagen erlebt haben, möchten wir euch hier gerne berichten!

23.05.2024 – Tag 1

Am ersten Tag unserer Reise haben wir uns gegen 12 Uhr beim Busbahnhof in Bremen getroffen, um uns auf unsere sechs stündige Fahrt zu begeben. Vorher wurde noch ein Gruppenfoto von uns gemacht, welches kurz darauf in der Pressemitteilung der Senatorin für Kinder und Bildung veröffentlicht wurde (Bild 1). Nach der Reise haben wir das Foto auch noch im Weser Kurier entdeckt, welches jetzt ehrenvoll im Redaktionsbüro hängt.

Bild 1: Bremer und Bremerhavener Lehrereinnen und Lehrer, Referendarinnen und Referendare sowie Schülerinnen und Schüler, die sich in der Schule und ihrer Freizeit für Demokratie engagieren, fahren zu den Feierlichkeiten 75 Jahre Grundgesetz Bundesrepublik Deutschland nach Berlin. Gruppenfoto am Fernbusterminal in Bremen.

Am frühen Abend sind wir schließlich im „Mövenpick Hotel“ eingecheckt. Im Anschluss haben wir beim Beba Restaurant gemeinsam mit allen zu abendgegessen. Die ersten interessanten Gespräche mit den Schüler:innen aus den anderen Bremerschulen sind entstanden und währenddessen konnten wir die alte jüdische Küche aus aller Welt genießen.

Um den Tag abzurunden haben wir uns noch in Kleingruppen Berlin bei Nacht angesehen. Bei unserem Spaziergang durch Berlin konnten wir die wunderbare Architektur und zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburgertor oder die erste Ampelanlage aus 1924 bewundern.

Collage 1: Das Brandenburger Tor und die erste Ampelanlage bei Dämmerung

24.05.2024 – Tag 2

Gut gestärkt vom Frühstücks-Büfett im Hotel, startete unser zweiter Tag um 9 Uhr, als wir mit dem Bus zum Presse- und Informationsamt der Bundesregierung gefahren sind. Dort haben uns 2 Mitarbeiter:innen der Redaktion Digital einen Einblick in die Aufgaben und die Arbeit des Bundespresseamtes gegeben. Der Schwerpunkt lag dabei auf den digitalen Medien Instagram, X, TikTok, WhatsApp und Mastodon. Der Vortrag war sehr offen gestaltet und ließ Platz für viele Fragen, beispielsweise zur Arbeit im Bundespresseamt oder den auftretenden Problemen und Herausforderungen. Besonders interessant war der Fakt, dass sowohl die Bundesregierung als auch die Bevölkerung vom Bundespresseamt über die aktuellen Geschehnisse informiert werden. Dabei arbeiten jeden Tag viele Redakteur:innen daran, die aktuelle Arbeit der Bundesregierung für die ganze Bevölkerung verständlich zu erklären. 

Collage 2: Vortragsraum im Bundespresseamt mit Kuppel

Nach dem Vortrag ging es weiter mit einer Stadtführung durch das Berliner Regierungsviertel. Angefangen haben wir bei der Verwaltung des Deutschen Bundestags. Dies ist ein alter, einschüchternder Bau aus der Zeit des Nationalsozialismus, welcher zur damaligen Zeit für das Innenministerium genutzt wurde.

Nächster Stop war das Jakob-Kaiser-Haus, wo wir uns das Kunstwerk „Grundgesetz 49“ von Dani Karavan angeschaut haben. Dieses Kunstwerk sind Glasscheiben, in welche die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes in der Fassung von 1949 eingraviert wurden (Bild 4). Gegenüber konnten wir einen Blick auf das Marie Elisabeth Lüders Haus, mit unter anderem der Bundestagsbibliothek, und den Bundesrat werfen.

Bild 4: Teil des Kunstwerks „Grundgesetz 49“ von Dani Karavan
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Das Foto zeigt einen Ausschnitt des Kunstwerks mit dem Titel „Grundgesetz 49“. Dabei ist der Artikel 5 des Grundgesetzes aus 1949 zu sehen. Dieser ist auf einer Glasscheibe eingraviert. Durch die Glasscheibe ist das Jakob-Kaiser-Haus zu sehen.

– Content Note (für die kommenden 2 Absätze): Inhalte zu Ereignissen aus der Zeit des Nationalsozialismus –

Dann ging es weiter zum Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor und der französischen und amerikanischen Botschaft. Von dort sind wir zum Holocaustdenkmal für die im Nazionalsozialismus ermordeten 6 Millionen Juden gelaufen. Es besteht aus 2711 Betonstelen, die so gestaltet wurden, dass von keiner Position alle Stelen gesehen werden können. Dies soll die unfassbar große Anzahl der Ermordeten verdeutlichen.

Bild 5: Holocaustdenkmal

Darauf fogend haben wir das Denkmal für die Opfer der Euthanasie-Morde im dritten Reich besucht. Die Euthanasie-Morde waren systematische Massenermordungen von Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, da ihr Leben vom Nazi Regime als nicht lebenswert angesehen wurde.

Weiter ging es durch das Regierungsviertel, wo viele der Landesvertretungen und Botschaften aus anderen Ländern gelegen sind. Besonders interessant war dabei, wie die einzelnen Botschaften gestaltet waren und dass viele Länder Materialien zum Bau verwenden, die nur dort vorkommen.

Gegen Mittag ging es dann in die Bremer Landesvertretung in Berlin, wo wir zu Mittag gegessen und uns einen Vortrag zu den Aufgaben der Landesvertretung angehört haben.

Danach waren wir erstmals auf dem Festgelände unterwegs. Dort gab es diverse Stände von Bundesländern, Ministerien und anderen Organisationen, wie z.B. von den Johannitern oder der Bundeswehr.

Der erste richtige Programmpunkt auf dem Festivalgelände war eine Debatte mit dem Namen “Wandel ist weiblich”. Dabei haben 3 Frauen über das Thema Feminismus in der DDR und zu Zeiten des Mauerfalls gesprochen und wie sie dies miterlebt haben.

Nach einer Pause in der wir uns die anderen Stände angeguckt haben, waren wir noch beim “Talk im Tipi” mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der Nachhaltigkeitsexpertin Maja Göpel, die über das deutsche Gesundheitssystem und dessen Bedeutung für eine funktionierende Demokratie geredet haben. 

Bild 6: Talk im Tipi mit Karl Lauterbach und Maja Göpel
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Auf dem Foto ist eine Bühne zu sehen. Darauf stehen mittig drei Stühle, bestzt von Karl Lauterbach (links im Bild), Maja Göpel (mittig im Bild) und einer Moderatorin (rechts im Bild). Außen links steht eine Gebärdensprachdolmetscherin. Im Hintergrund ist der Schriftzug „Talk im Tipi“ zu lesen.

25.05.2024 – Tag 3

Der dritte und somit auch schon letzte Tag startete mit einem Besuch im Bundeskanzleramt. Nach einem gründlichen Sicherheitscheck hatten wir etwa eine Stunde Zeit um uns umzusehen. Das Highlight war dabei auf jeden Fall der beeindruckende Internationale Konferenzsaal im oberen Stockwerk.

Bild 7: Internationaler Konferenzsaal (Bundeskanzleramt)
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Dieses Foto aus dem Bundeskanzleramt zeigt einen großen Raum mit einem Runden Tisch aus Holz, der in der Mitte steht. An diesem Tisch stehen 32 Stühle und auf jedem der Plätze steht eine kleine Flagge eines Landes. Um den Großen Tisch herum sind noch zwei Reihen mit Tischen aufgebaut. Im Hintergrund sind eine Deutsche und eine Europäische Flagge zu sehen.

Nachdem wir das beeindruckende Gebäude wieder verlassen haben, ging es für uns ein letztes mal auf das Festgelände. Die Stunde Freizeit die wir dort hatten verbrachten wir an Inforamtionsständen von Zivilgesellschaftlichen Organisationen und an Ständen der Bundesregierung.

Im Anschluss stand ein Quiz des Statistischen Bundesamts auf dem Plan, an dem wir mit der gesamten Delegation teilgenommen haben. Dabei wurde nicht nur unser Wissen über Daten zu Oberthemen der Grundrechte auf die Probe gestellt, sondern diese wurden auch vorgestellt und die Grundsätze die den Fakten zu Grunde liegen erläutert.

Der abschließende Programmpunkt in Berlin war ein Essen im Habel am Reichstag, wo auch unser Stadtführer, welcher uns die drei Tage begleitet hatte, noch ein paar nette Worte an uns richtete. Gut gestärkt ging es dann auch schon auf die sechsstündige Rückfahrt. Durch eine kurze finale Ansprache unserer Organisatorin und Begleiterin Frau Körner, fand diese ereignisreiche und beeindruckende Reise einen sehr schönen Abschluss.

Das feierliche Finale des Demokratiefestes war die Abschlussveranstaltung am Sonntagabend, die wir leider nicht mehr live miterleben konnten. Es gab aber ganz viel Live-Musik, Schauspiel und Tanzaufführungen. Abgeschlossen wurde der Abend mit einem Feuerwerk und dem DJ Alle Farben. Einen Eindruck könnt ihr hier finden.

Die Fahrt hat uns allen großartige Möglichkeiten eröffnet, die wir sehr zu schätzen wissen. Die zahlreichen Artikel, die im Grundgesetz festgehalten werden, garantieren Glaubensfreiheit und Gleichberechtigung. Und ohne die Meinungs- und Pressefreiheit würde es diesen Blog gar nicht geben! Wir sind super dankbar, dass wir an dieser tollen Reise teilnehmen durften und werden sowohl die vielen interessanten Programmpunkte, als auch die gesamte Reisegruppe in sehr positiver Erinnerung behalten.