Aber was ist das überhaupt?

Die Juniorwahl ist ein Schulprojekt, welches seit 1999 zum Anlass der Bürgerschafts- und Bundestagswahlen veranstaltet wird. Es soll die Jugendlichen auf die echte Wahl vorbereiten. Die Schüler:Innen wählen, wie bei der Bürgerschaftswahl, Parteien und/oder Kandidat:Innen, nur dass diese Wahl nicht das reelle Wahlergebnis beeinflusst, sondern „nur“ zeigt, wie die politischen Meinungen der Jugend sind. Und unsere Schule hat genau wie 59 andere Schulen mitgemacht! Bis jetzt haben sich schon 5,4 Millionen Jugendliche beteiligt. Außerdem hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Beteiligung der Jugend an der Juniorwahl prozentual höher ist, als die Beteiligung der wahlberechtigten Bevölkerung an der Bürgerschaftswahl.

Wie läuft eine Juniorwahl ab?

Zuerst wird das Bremer Wahlsystem im Politikunterricht erklärt (Siehe Bremer Wahlsystem) und die Schüler:Innen informieren sich über die verschiedenen politischen Parteien. Dies kann man beispielsweise mithilfe des Wahl-O-Maten machen oder man informiert sich frei über die einzelnen Wahlprogramme. Danach bekommt jede:r Teilnehmende einen Zettel, auf welchem der Raum mit den Wahlkabinen und der Wahlzeit zu finden ist. Wie auch bei der richtigen Wahl gibt es mehrere Wahlhelfende, die überprüfen, wie viele Schüler:Innen gewählt haben und dass die Wahlzettel in die Wahlurne gelegt werden. Jetzt geht die richtige Wahl los und jede:r Schüler:in darf seine/ihre Stimmen abgeben.

Das Bremer Wahlsystem

Bei der Bremer Bürgerschaftswahl wird für drei Dinge gewählt. Einmal die bremische Bürgerschaft, also die Regierung von Bremen, die Stadtbürgerschaft Bremens, auch Kommunalparlament gennant und 22 Beiräte, welche für je einen Stadtteil zuständig sind. Insgesamt hat man fünf Stimmen. Diese können unterschiedlich aufgeteilt werden. Sie können panaschiert, also auf verschiedene Kandidat:Innen, auch aus verschiedenen Parteien, aufgeteilt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit zu kumulieren, also Kandidat:Innen unterschiedlich stark zu unterstützen, indem man unterschiedlich viele Stimmen an die jeweiligen Kandidat:Innen verteilt. Wenn man keine einzelnen Kandidat:Innen wählen möchte, kann man auch die Gesamtliste der Parteien wählen. Dabei akzeptiert man die Reihenfolge der abgebildeten Kandidat:Innen und wählt für diese. Es müssen aber nicht alle fünf Stimmen verteilt werden. Falls man möchte, kann man auch nur beispielsweise zwei vergeben, jedoch dürfen nicht mehr als fünf vergeben werden, sonst ist die Wahl ungültig.

Die Ergebnisse

Juniorwahl: SPD: 30,5% CDU: 18,9% FDP: 10,3% BIW: 5,9% Linke: 11,4% Grüne: 11,9% Andere: 11,2%

Reelle Wahl: SPD: 29,8% CDU: 26,2% FDP: 5,1% BIW: 9,4% Linke: 10,9% Grüne: 11,9% Andere: 6,7%

Auffällig ist der um 5,2% höhere Wert der FDP bei der Juniorwahl, ebenso der 3,5 % höhere Wert der Kleinparteien ist bemerkenswert. Außerdem haben die BIW bei der reellen Wahl ein höheres Ergebnis erzielt als bei der Juniorwahl. Am unterschiedlichsten ist aber das Ergebnis der CDU. Während sie bei der reellen Wahl 26,2% erzielt haben und nur 3,6% hinter der SPD lagen, erzielten sie bei der Juniorwahl nur 18,9%.