Wo wären wir heute, wenn nie jemand auf die Idee gekommen wäre bestimmten Sachen auf den Grund zu gehen, zu forschen und ständige Verbesserungen entwickeln zu wollen? Diese Frage lässt sich zwar nur schwierig beantworten, doch zum Glück existiert in unserer Gesellschaft der Wissensdurst, wie wir ihn kennen! Nicht nur im Beruf als Wissenschaftler:in wird viel Forschung betrieben, sondern auch schon Kinder und Jugendliche sind in der Lage die Möglichkeiten des eigenständigen Forschens auszutesten. Ihre Erfolge und Ergebnisse können sie zum Beispiel bei dem jährlich stattfindenden Wettbewerb “Jugend forscht” präsentieren, bei dem sich Kinder und Jugendliche mit den versteckten Seiten unserer Umgebung beschäftigen, eigene Produkte entwickeln und experimentieren.

Was ist “Jugend forscht”?

Jugend forscht ist ein Wettbewerb bei dem Schüler:innen und Auszubildende an eigenen, frei wählbaren Projekten arbeiten und forschen, welche öffentlich ausgestellt und einer Jury präsentiert werden. 

Dabei werden die verschiedenen Projekte nach ihrem inhaltlichen Schwerpunkt in sieben Fachgebiete eingeteilt. Neben den typischen MINT-Fächern Mathematik/Informatik, Biologie, Chemie, Physik und Technik können Teilnehmer:innen ihre Projekte auch in den Bereichen Arbeitswelt oder Geo- und Raumwissenschaften anmelden. 

Von diesen gab es dieses Jahr besonders viele. Tatsächlich nahmen am Regionalwettbewerb in Bremen-Mitte 243 junge Menschen teil, die 31 Projekte mehr entwickelt haben als im Vorjahr. Das zeigt eindeutig die enorme Bereitschaft, an den unterschiedlichsten Fragen zu forschen. Diese scheint besonders am Gymnasium an der Hamburger Straße sehr hoch zu sein, an der 24 Projekte eingereicht wurden. Aber auch das Kippenberg Gymnasium war mit 3 Projekten am diesjährigen Wettbewerb vertreten.

Da das Alter der Teilnehmer:innen von 9 bis 21 schwankt, wird der Wettbewerb in zwei Altersgruppen eingeteilt. Beim sogenannten „Schüler experimentieren“ nehmen Schüler:innen von der vierten Klasse bis 14 Jahre teil, während 15 bis 21 jährige ihre Arbeiten bei „Jugend forscht“ einreichen.

Diese werden von einer Jury mit Hinblick auf Originalität, Eigenanteil, inhaltliche Quellen und Erkenntnisgewinn gewertet. Die erste Runde bildet der Regionalwettbewerb, dessen Gewinner sich für den anschließenden Landeswettbewerb qualifizieren. Zum Schluss findet das Bundesfinale, dieses Jahr in der Messe Bremen, statt. Die schlussendlichen Gewinner erhalten ein Preisgeld von bis zu 3.000 Euro.

Jugend forscht existiert bereits seit 1965 und findet jährlich unter einem anderen Motto statt. Dieses Jahr war dieses „Macht Ideen groß“, unter welchem 133 Forschungsarbeiten eingereicht wurden. Diese wurden an drei Wettbewerbstagen im Universum Bremen ausgestellt. Die teilnehmenden Schüler:innen und Auszubildenden waren dabei zugegen, um Fragen zu ihrem Projekt zu beantworten und Interessierten ihre Idee näher zu bringen.

Präsentation spannender Projekte im Universum

Am 1. März haben wir die Möglichkeit erhalten, uns im Universum Bremen die unterschiedlichen Projekte anzusehen, welche alle sehr aufwändig gestaltet waren. Dabei sind uns einige besonders aufgefallen, von welchen wir euch gerne ein paar vorstellen würden.

Ben Gehrmann (11) und Antoni Dysarz (11) befassten sich bei ihrem Projekt mit dem Versuch Shampoo ohne Mikroplastik herzustellen. In Shampoo kommt für gewöhnlich primäres (gewollt hinzugefügtes) Mikroplastik vor, welches sich schlecht aus dem Wasser filtern lässt und somit unsere Weltmeere verschmutzt. Dem Team gelang es ein Shampoo herzustellen, welches sowohl den Nutzen, die Reinigung der Haare, als auch die Annehmlichkeit von Konsistenz und Geruch aufbrachte. Das erfreulichste Ergebnis erbrachte dabei ein Shampoo zusammengesetzt aus 20g Kernseife, 200ml destilliertem Wasser, 2g Lavendel und 4/6 Tropfen Lavendelöl.

Miriam Marietta Stenner (11) testete verschiedene Methoden, um die Wasserverdunstung beim Anbau von Pflanzen in Afrika zu verringern. Dabei überlegte sie sich mehrere Systeme, durch die dies erreicht werden könnte. Unter anderem führte sie ein Experiment mit Tonschalen unter den Pflanzensamen durch, welches positive Ergebnisse erzielte, da sich mit Tonschale 3 von 5 Samen entwickeln konnten und ohne diese nur 1 von 5 Samen. Ein weiterer von ihr angeführter Vorschlag war es, die Pflanzen mit einem unterirdischen Bewässerungssystem zu gießen, da so kein überflüssiges Wasser beim Versickern und gleichzeitigem Verdunsten verloren geht.

Leontine Häusler und Caroline Zeyfang entwickelten einige Rezepte, mit denen sich Eis herstellen lässt, welches bis zu 20 Gramm weniger Zucker pro hundert Gramm Eis enthält, als ein vergleichbares Eis aus dem Supermarkt. Nach eigenem Empfinden und dem einiger Testpersonen, soll dieses selbst entwickelte Rezept auf den gleichen, wenn nicht sogar auf einen besseren Geschmack kommen, wie jenes aus dem Supermarkt.

Dies ist das von dem an Jugend Forscht teilnehmenden Team entworfene Rezept:

Himbeereis

  • die gefrorenen Himbeeren mit einem Mixstab zerkleinern
  • Joghurt, einen Spritzer Zitronensaft und einen Esslöffel Puderzucker hinzugeben
  • gut vermengen
  • 10 min. kühl stellen und servieren   

Ist euch auch schonmal ein Problem aufgefallen, wozu ihr eine Lösung suchen wollt, oder habt ihr eine Forscherfrage, die euch noch niemand beantworten konnte? Jedes Jahr fängt an unserer Schule zum Start eines neuen Schuljahres die AG Jugend forscht neu an. Wenn ihr Interesse an Wissenschaft und Forschung habt, könnt ihr dort gerne vorbeischauen!