Bei den Vortreffen im letzten halben Jahr ist die Vorfreude auf die diesjährige Skifahrt immer weiter angestiegen, mit dem Skipulli in der Hand wurde die Skifahrt richtig greifbar und als dann mit dem negativen Corona-Test auch die letzte Hürde überwunden war, stand der Fahrt in den Schnee nichts mehr im Weg. Richtig los ging es für alle Teilnehmenden am Freitagabend in der Mensa und von dort aus über Nacht mit dem Doppeldeckerbus nach Österreich. Nach einigen Stunden Fahrt sind wir morgens mit der Ankunft an der Talstation der Gondel aufgewacht. Die Zeit, bis wir mit dem Lift nach oben fahren konnten, wurde mit Kennlernspielen überbrückt. 

Oben angekommen wurden wir herzlich empfangen und es gab direkt Frühstück. Anschließend kam der Skiverleih zu uns auf die Alm. Nach einer recht chaotischen Skiausleihe und dem anschließenden Mittagessen stand dann der nächste Programmpunkt, diesmal draußen im Schnee, an. In Gruppen wurde ein Schneemannbauwettbewerb veranstaltet, bei dem eher weniger Schneemänner als viel mehr Meerjungfrauen, Teddybären, Schildkröten oder Autos entstanden sind. Letzteres hat am Ende auch gewonnen.

Ein liegender Schneemann mit Sonnenbrille
Eins der Resultate des Schneemannbauwettbewerbs

Der erste Abend wurde durch die ausgewählten Performancekünstler:innen gestaltet, welche sich dadurch dazu qualifiziert haben, dass sie eine der Fristen für Einverständniserklärungen oder ähnliches verpasst hatten. An diesem Abend wurde indirekt durch eine Performance auch DAS Lied der Skifahrt – Don’t worry be happy – gekürt.

Nach dem allgemeinen Abendprogramm, welches an den folgenden Tagen im Wechsel von den den verschiedenen Jahrgägen organisiert wurde, gab es dann wie jeden Abend bis zur Nachtruhe noch Zeit für Spiele und weitere Beschäftigungen. Außerdem wurde das Wochenspiel „Mörder” begonnen. Dabei bekamen alle (außer dem Spielleiter Herr Herbst) einen Auftrag, wie zum Beispiel „Bringe X dazu, eine Minute lang dein Lieblingslied zu summen”, „Bringe Y dazu, dir Zahnpasta zu leihen” oder „Bringe Frau Seidel dazu, mit dir gemeinsam zu beten” den sie ausführen mussten. Hatte man es geschafft und die genannte Person tat, was man von ihr wollte, so war die Person tot und man bekam ihren:seinen Auftrag. Das Ziel war natürlich, am Ende der Woche die meisten Morde zu haben. Da man aber nicht alle Personen so gut kannte und auch die Lehrer:innen mitgespielt haben, kam es immer wieder zu sehr unterhaltsamen Situationen. Die Nachtruhe um 23 Uhr einzuhalten, wurde mit jedem Tag einfacher, da die Müdigkeit nach dem Skifahren doch spürbar war.

Am Sonntagmorgen ging es mit dem Skifahren endlich los. Nach dem Frühstück haben wir an der Bergstation unsere Skilehrer:innen kennengelernt. Je nach Können wurden die bereits im Voraus eingeteilten Gruppen durch die Skilehrer:innen noch angepasst. Während die Anfänger:innen erstmal gelernt haben, den Hügel mit Ski hochzulaufen und in der “Pizzaschnitte”, wie unsere Skilehrer:innen es immer genannt haben, zu bremsen, haben die Fortgeschrittenen die ersten Pisten schon am Vormittag erkundet. Wie schnell es von da an weiterging hing vom Können der Gruppe ab, weshalb auch im Laufe der ersten Tage noch ein bisschen gemischt wurde, bis jede:r die bestmögliche Gruppe für sich gefunden hatte. 

Wie auch in den folgenden Tagen fand der Skiunterricht am Sonntag jeweils für zwei Stunden am Vor- und weitere zwei Stunden am Nachmittag statt. Die Mittagspause dazwischen haben wir in den meisten Fällen alle gemeinsam auf der Alm verbracht, wo es warmes Essen für uns gab. Die Ruhe der Pause hielt nicht zu lange an, denn um 13.15 Uhr standen wir meist spätestens wieder oben an der Bergstation, bereit für die nächste Abfahrt. 

Nach einem anstrengenden Skitag ist ein warmes Abendessen ein echter Lichtblick, besonders mit der Aussicht auf das angekündigte Drei-Gänge-Menü. Uns war nicht zu viel versprochen worden. Jeden Abend gab es eine Suppe, dann einen Salat und einen Hauptgang, bei dem von Pommes und Schnitzel über Curry bis hin zu Käsespätzle alles dabei war und zum Schluss auch einen Nachtisch.  

Am Sonntag Abend stand nach dem Essen das Programm, das durch die Q2 organisiert wurde an. Hierbei sind die Lehrer:innen gegen Schüler:innen angetreten. Es gab unter anderem die Kategorien Sport, Geschicklichkeit, Geographie und Lehrer:innenwissen …und natürlich haben wir Schüler:innen gewonnen!

Der Montag verlief ganz ähnlich wie der Sonntag auch, es wurde in den Gruppen skigefahren und einiges dazugelernt. Nach dem Kurs haben sich einige die sagenumwobene Rodelstrecke von Nahem angeguckt und sind die 5,5 km von der Bergstation zu Mittelstation runtergerodelt. Dabei konnte man die tolle Aussicht genießen, wenn man nicht gerade ganz viel Schnee und kalten Fahrtwind ins Gesicht bekommen hat.

Am Abend gab es dann die heiß ersehnte Talentshow “Zillertal Got Talent”, bei welcher in kleineren Gruppen kurze Performances präsentiert wurden. Ein Highlight vieler war dabei wohl die Schuhplattler-Einlage der Lehrer:innen. Es wurden aber auch einige Lieder kreativ umgeschrieben, bei einem Dichter-Duell wurden “ehrenlose Lines gespittet” und sogar Dinner For One durften wir uns angucken. Alles in allem wurde sehr viel gelacht.

Am Dienstag hatten die Fortgeschrittenen dann das große Glück: Sie sind mit ihren Skilehrer:innen im Skibus früh nach Hochfügen gefahren und konnten dort neue Pisten austesten. Als sie am Nachmittag wieder zum Rest gestoßen sind, war die Begeisterung groß. Vor allem mit der Aussicht, dass wir alle zusammen am Donnerstag nochmal nach Hochfügen fahren würden kam bei allen viel Vorfreude auf. Zuerst stand dann aber der ruhige Mittwoch an: Bevor es zum Skikurs am Vormittag ging, haben wir uns die neuen Skipässe abgeholt. Mit denen sind wir dann aber nicht voll durchgestartet sondern eher auf den bekannten Strecken geblieben. Da am Mittwoch bereits drei volle Skitage hinter uns lagen, war die allgemeine Erschöpfung spürbar. 

Damit wir uns richtig erholen konnten, ging es nach dem Mittagessen – es gab Kaiserschmarren – schnell nach unten ins Tal und von der Gondel aus zu Fuß zur Therme. Dort hatten wir zwei Stunden Zeit um den Strudel, die Rutschen und das Wellenbad auszuprobieren oder uns einfach nur zu entspannten. Pünktlich wieder am Ausgang zu sein – sonst hätten wir nachzahlen müssen – war dann aber doch wieder etwas stressig, denn wenn 80 Leute gleichzeitig raus wollen, gibt es an so mancher Stelle schon mal einen kleinen Stau. Letztendlich waren wir aber alle pünktlich und haben uns im Sonnenschein auf den Rückweg gemacht. Auch der Abend stand im Zeichen der Erholung. Es gab Snacks und Gesellschaftsspiele die viel Spaß gebracht haben.

Am Donnerstag hat der Wecker bei allen dann ziemlich früh geklingelt, es sollte ja mit der ersten Gondel ins Tal gehen. Deshalb standen auch einige schon in ihren Skistiefeln an der Essensausgabe und sind vom Frühstück direkt losgegangen. 

Im Tal hat uns der Skibus erwartet, den im Laufe des Tages noch ein schweres Schicksal ereilen sollte. Erstmal ging es aber ruhig los. Im Bus wurde ein bisschen “Dont worry be happy” gesungen und schon waren wir da. In Hochfügen haben unsere Skilehrer:innen uns erwartet. Erst gab es noch ein Gruppenfoto, dann haben wir die Pisten unsicher gemacht. Wie auch an allen Tagen zuvor hatten wir großen Glück mit dem Wetter. Der Ausblick vom höchsten Punkt des Skigebiets war unglaublich. Für den perfekten Blick haben es sich manche auch nicht nehmen lassen, in ihren Skistiefeln noch etwas höher zu klettern.

Mittagessen gab es auf einer Alm in Hochfügen. Nach der Stärkung gab es direkt eine Schneeballschlacht in deren Zuge Herr Simon “ermordet” wurde. Nach getaner Arbeit haben die verschiedenen Gruppen sich wieder getrennt und sind bis zum vereinbarten Zeitpunkt über so viele Pisten wie möglich gedüst. 

Als wir erschöpft und glücklich wieder im Bus saßen gab es auf einmal einen ordentlichen Rums. Erst waren wir alle ziemlich verwirrt, wo das herkam, dann wurde uns klar, dass der Bus vor uns rückwärts gegen unsere Windschutzscheibe gefahren war. Herr Herbst entschied sich daraufhin doch für die Rückfahrt im hinteren Bus “ Hier fühle ich mich sicherer”. Für die Anfänger:innen ging es von dort aus zurück, die Fortgeschrittenen hatten noch eine letzte Abfahrt geplant, bevor es auch für sie zur Alm ging. 

Schließlich kam mit dem Freitag der letzte Skitag. Als wäre auch das Wetter traurig darüber gewesen war es ziemlich bewölkt. Besonders oben konnte man vor lauter Nebel kaum noch die Spuren im Schnee erkennen, weshalb die Anfängergruppen sich an die Abfahrt zur Mittelstation und manche später auch an die Talabfahrt gewagt haben. Nach dem Mittagessen war es dann aber schon viel klarer. 

Nun war das Ende wirklich greifbar. Jede Abfahrt wurde genossen bis es dann wirklich die letzte war. Was die Stimmung wieder gelockert hat, war die Skitaufe der Anfänger:innen, welche in eine weitere Schneeballschlacht übergegangen ist. Danach war allen ordentlich kalt und es wurde begonnen, sich für den Abend fertig zu machen, denn die Lehrer:innen hatten sich überlegt, dass es für uns auch noch einmal Après Ski geben sollte. 

Ab zwanzig nach acht hielten deshalb Taxen bei uns auf der Alm, die uns in einer rasanten Fahrt nach unten zur Inselbar gebracht haben. Der Skilehrer einer Gruppe war dort zufällig der DJ und hat uns so manchen Musikwunsch erfüllt. Neben “Der Herbst ist da” und “Lebenslang grün weiß” wurde natürlich auch “Don’t worry be happy” performt. Bei Schneefall ging es um Mitternacht wieder nach oben und so mancher war froh, endlich im Bett zu liegen. 

Am Samstagmorgen gab es das letzte Frühstück mit Aussicht auf Schneebedeckte Berge aber viel Zeit für Traurigkeit blieb nicht. Es ging früh nach unten und dann in den Bus. Die Rückfahrt hat länger als geplant gedauert, weil mehr Verkehr war als gedacht. Trotzdem war die Stimmung gut, auf den Raststätten wurde “Cotton Eye Joe” getanzt und im Bus wurde gemeinschaftlich gesungen und – im sitzen – gefeiert. Bei der Ankunft an der Schule (natürlich lief “Don’t worry be happy” ein letztes Mal) ging der Abschied dann aber doch sehr schnell, die Müdigkeit war groß.

So ging die Skifahrt – es war wegen Corona für alle Schüler:innen die erste – schließlich gut zu Ende. Richtig ernste Verletzungen gab es keine, um einen Arztbesuch sind wir in einem Fall dennoch nicht herumgekommen. All die Erinnerungen der acht Tage Skifahrt haben wir beim Nachtreffen in der Woche nach der Fahrt noch einmal Revue passieren lassen.

Für uns wird diese Fahrt unvergesslich bleiben. Deshalb gilt unser herzlicher Dank den mitfahrenden und organisierenden Lehrer:innen: Herr Herbst, Frau König, Frau Meier, Frau Seidel, Herr Simon, Frau Schmidt und Frau Würtz. Vielen Dank, dass sie uns ermöglicht haben, das alles zu erleben. Außerdem danken wir dem Kohleralmhof dafür, dass wir wieder dort einkehren durften und sich so gut um uns gekümmert wurde. Und nicht zuletzt danken wir auch unseren Skilehrer:innen, mit denen wir sechs unglaubliche Tage erlebt und viel gelernt haben.