Weihnachten bedeutet für mich Schnee, auch wenn es den leider nur noch selten gibt, Kekse, Kerzenschein und gemütliches Beisammensein mit der Familie. Wenn ich an Tannenbäume denke, dann sind sie groß, grün und verteilen überall ihre piksigen Nadeln. In Mexiko sind die Tannenbäume manchmal sogar pink oder türkis und natürlich nicht ganz so echt… In Indien werden Bananenpalmen gezüchtet und ihre Blätter anstelle von Tannenzweigen verwendet. In Ghana schmückt man Palmen und im Libanon werden ca. 15 cm hohe Erbsen- oder Bohnenpflanzen als Weihnachtsbaumersatz verwendet.

In vielen deutschen Weihnachtsliedern spielt Kälte und winterliches Schneetreiben eine Rolle. Im australischen Weihnachtslied „Six white boomers“ heißt es hingegen „Snow white boomers racing Santa Claus through the blazing sun“. Auf der Südhalbkugel fällt Weihnachten nuneinmal mitten in den Sommer. Dort isst man in wärmeren Regionen oft statt Braten nur leichte Speisen, weil die Temperaturen dort bis zu 40 Grad erreichen können.

So richtig beginnen tut die Weihnachtszeit meistens mit dem ersten Dezember/ dem ersten Advent und geht manchmal bis sogar bis zum 6. Januar. Was in dieser Zeit für besondere Feste anstehen, ist von Land zu Land verschieden. In Mexiko wird ab dem 16. Dezember jeden Abend die Weihnachtsgeschichte nachgespielt. Diese Tradition nennt sich Posadas: jeden Abend ziehen Maria und Josef von Haus zu Haus und jeden Abend ist eine andere Familie damit dran, den beiden Einlass zu gewähren. Im Anschluss wird dann bei dieser Familie ausgelassen gefeiert.

In den Niederlanden ist der Nikolaustag der wichtigste Feiertag. Am 5. Dezember kommt Sintaklaas mit 50 Zwarte Piet auf einem Schiff und bringt Geschenke. Am heiligen Abend geht es dennoch für die meisten Leute in die Kirche und danach isst man gemeinsam.

So verschieden die Traditionen auch sind, eines ist überall gleich: Weihnachten ist ein Fest der Familie. Man trifft sich zum Abendessen am heiligen Abend, oder lädt Verwandte zu sich ein, um die Weihnachtsfeiertage gemeinsam zu verbringen. Wie das genau abläuft hat dann aber wieder viel mit Familientradition zu tun.

Außerdem spielt der Glauben eine wichtige Rolle. Gottesdienste gibt es überall, egal ob Mitternachtsmette oder Krippenspiel, die Geburtstagsfeier von Jesus oder ein Freudenfeuer zur Vertreibung böser Geister.

Für Kinder spielen Geschenke eine ganz große Rolle. In Norddeutschland kommt der Weihnachtsmann am 24. Dezember und legt die Geschenke zum Auspacken bereit unter den Weihachtsbaum. In Süddeutschland legt das Christkind die Geschenke am 24. unter den Christbaum. In vielen Ländern kommt der Weihnachtsmann erst in der Nacht und es gibt erst am 25. Dezember Geschenke, die dann zum Beispiel wie in Irland in einer Socke am Kamin hängen. In Russland gibt es am 24. Dezember keine Geschenke, weil man Weihnachten in Russland mit Silvester zusammen feiert. Die Geschenke werden dann zu Silvester von „Ded Moroz“, was übersetzt „Väterchen Frost“ bedeutet verteilt. Väterchen Frost bekommt dabei Unterstützung von seiner Enkelin „Snegurotschka“, dem „Schneemädchen“. Der heilige Abend ist dann erst am 6. Januar und der 7. Januar ist der 1. Weihnachtsfeiertag. In Spanien und Lateinamerika ist der 6. Januar, der Tag der heiligen drei Könige, die auch die Geschenke bringen, ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit, denn erst dann gibt es dort Geschenke.