Warum wollten Sie Schulleiter werden?

Ich fühle mich an dieser Schule sehr wohl. Seit 3 1/2 Jahren bin ich jetzt hier und habe viel von dem vorgefunden, was für mich eine gute Schule ausmacht. Wir haben auf der einen Seite eine gute Bandbreite an Möglichkeiten, sich in- und außenunterrichtlich zu beschäftigen, und auf der anderen Seite, dass wir nicht nur diese Vielfalt anbieten, sondern das Ganze in guter und hoher Qualität. Es war und ist für mich wichtig, dass ich auch in Zukunft die Schule in einer verantwortlichen Position mitgestalten kann und so ist es dann gekommen, dass ich mich auf diese Stelle beworben habe. Jetzt sitze ich hier.

Was verbinden Sie mit dem Satz: „Das ist meine Schule.“?

Ich fühle mich wohl, gut und passend aufgehoben. Das ist vielleicht auch ein Ziel von mir hier als Schulleiter, dass es nicht nur mir so geht, sondern jedem Beteiligten. Jeder, der mit der Schule zu tun hat, soll mit gutem Gewissen diesen Satz sagen können.

Was bedeutet für Sie eine gute Schule?

Dass das Konzept, wie ich mir Schule vorstelle, zur Realität passt und zum anderen vielleicht auch, dass das Miteinander sowohl unter den Kollegen, als auch unter der Schülerschaft, so gut bleibt, wie es aktuell ist.

Wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken – was kommt Ihnen als erstes in den Kopf?

Ich bin sehr gerne zur Schule gegangen!

Irgendetwas spezielles – vielleicht, dass Sie irgendeinen Lehrer nicht mochten? Oder waren Sie immer mit allen zufrieden?

Nein, natürlich nicht. Mir fällt gerade allerdings nichts Spezielles ein. Ich war hier in Bremen auf dem Alten Gymnasium und habe dort auch mein Abitur gemacht. Da habe ich auch schon kennengelernt, wie es hier bei uns im Moment ist: Breit aufgestellt mit einer guten Qualität. Natürlich machen einem Freundschaften als Schüler sehr viel aus – aber an sonstige Erfahrungen kann ich mich nicht wirklich erinnern.

Passend dazu: Waren Sie damals gut in der Schule und in welchen Fächern waren Sie besonders und vielleicht auch nicht so gut?

Ich glaube ich war in Ordnung. Besonderes Interesse hatte ich schon in Chemie und Mathematik, was sich ja auch heute in meinen Fächern widerspiegelt, aber ich fand und finde es persönlich auch immer sehr wichtig, dass Fremdsprachen gelernt werden – da hatte ich auch bis zur 11. Klasse drei Stück. (Latein, Französisch & Englisch). Das hat mir alles immer sehr viel Spaß gemacht!

Sie waren bei uns vorher Oberstufenleiter und davor auch „normaler“ Lehrer, was hat sich verändert?

Die Aufgabenstellung ist nicht mehr so klar definiert. Als Oberstufenleiter ist die meiste Arbeit ganz klar oberstufenspezifisch. Da geht es um Kursanwahlen, Beratungsgespräche, Planung von Klausurtermine, etc. Jetzt habe ich gemerkt, dass ich zwar eigentlich immer eine relativ genaue Vorstellung davon hatte, was ein Schulleiter allgemein zu tun hat, aber ich lerne trotzdem immer dazu. Es sind so viele alltägliche kleine Sachen, an die man eigentlich nicht direkt denkt. Auf der anderen Seite: Damals habe ich immer gesagt: „Bei diesen Themen gehen Sie bitte zur Schulleitung“. Heute geht das nicht mehr – jetzt verweisen alle immer hier auf meine Tür.

Gerüchten zufolge waren Sie damals Leistungssportler – stimmt das?

Das kommt drauf an, was man als Leistungssportler bezeichnet. Ich bin im Verein geschwommen und habe dafür auch jeden Tag trainiert.

…haben Sie da auch bei Meisterschaften mitgemacht?

Dafür habe ich tatsächlich zu spät mit dem „richtigen“ Training begonnen. Ich bin schon immer gerne geschwommen, allerdings habe ich so richtig erst mit 15 Jahren angefangen. Das ist es für richtig große Ziele meistens zu spät. Ich bin aber zwei Jahre lang mit meiner Mannschaft in der zweiten Bundesliga geschwommen – aber das hat nicht denselben Stellenwert wie in anderen Mannschaftssportarten. Heute kann ich immer noch schwimmen, aber nicht mehr so wie damals.

Wo sehen Sie das Kippenberg-Gymnasium in 15 Jahren?

Ich hoffe es ändert sich von den Grundzügen nicht viel, weil ich mich nicht auf die Stelle beworben hätte, wenn es mir hier nicht gefallen hätte. Natürlich muss man immer mit der Zeit gehen. Dazu gehört auch, dass man sich an die digitale Welt anpasst. Unser Ziel wird sein, dass unsere Schülerinnen und Schüler gut mit den neuen Medien umgehen können, weil das einfach die Zukunft ist.

Ich bin davon überzeugt, dass wir hier bei uns nicht nur Abschlüsse vergeben, sondern alle bestmöglich auf das Leben und ein eventuelles Studium nach der Schule vorbereiten.

Sie leiten aktuell die Jugend forscht AG – was finden Sie daran so interessant?

Das Spannendste an Naturwissenschaften ist meiner Meinung nach das eigene Entdecken, was im Unterricht häufig zeitbedingt zu kurz kommt. Wenn man Versuche im Naturwissenschaftsunterricht macht, dann weiß meistens zumindest der Lehrer, was dabei herauskommt – das eigentlich Spannende ist, wenn man sich selber eine Fragestellung gibt und versucht, zu einer Lösung zu kommen. Man probiert mal was aus, das klappt vielleicht nicht direkt und dann fängt das eigentliche Forschen an. Das ist sehr spannend, da man ja auch immer weiter überlegen muss, wie man zum Ziel kommt. 

Die Digitalisierung schreitet voran – was ist Ihre Vision für unsere Schule?

Einen ersten Schritt haben wir glaube ich schon mit dem neuem Vertretungsplan getan. Dadurch ist die Handhabung leichter geworden. Auch wenn einige mit der Darstellung erst ihre Probleme hatten, kann man nun leichter und auch schneller auf seinen eigenen Plan zugreifen und sehen, was es für Änderungen gibt. Weiterhin ein Ziel in der Ferne ist der einfachere Einsatz von digitalen Medien. Im Moment ist es ja so, dass nur einige Räume mit Beamer oder Whiteboard ausgestattet sind, was es sowohl für Schüler als auch Lehrer immer schwer macht, einen Einsatz der Medien zu vorauszuplanen. Jeder Raum sollte gut ausgestattet sein, damit man auch mal spontan irgendwas mit dem Beamer an die Wand projizieren kann. Ich bin aber auch dagegen, jedem Trend einfach so hinterherzulaufen. Erst wenn sich etwas als sinnvoll herausstellt, sollte es in den Unterrichtsalltag eingebaut werden.

Nun würden wir Ihnen gerne ein paar kleine Entscheidungsfragen stellen. Wofür würden Sie sich entscheiden?
Rock oder Pop?

Rock

Berge oder Meer?

Meer

Krawatte oder Fliege?

Krawatte!

Vormittags- oder Nachmittagsunterricht?

Vormittags

Sportrasen oder Halle?

Schwierig – kommt immer drauf an. Ich glaube ich nehme den Sportrasen.

Hitze- oder Kältefrei?

Hitzefrei

Thriller oder Liebesfilm?

Thriller

Und zum Abschluss: Beenden Sie bitte folgenden Satz:

Um 8:00 Uhr morgens…

…warte ich auf den Unterrichtsbeginn.

Vielen Dank für das nette Interview!