Wobei, Auslandsjahr trifft es hierbei nicht so ganz. Eher Halbjahr. Die Idee noch mal weggehen zu wollen, ist in mir schon die gesamte letzte Woche gereift. Mit meiner Freundin habe ich schon etwas darüber gesprochen. Sie war es, die mich dann auch ermutigt hat, die Sache anzugehen. Wir haben über Auslandserfahrungen und Englisch gesprochen und dann fragte sie mich: “Wolltest du nicht auch nochmal weggehen?”

Ich antwortete ihr zögernd: “Eigentlich ja, aber…”, von ihr kam direkt: “Also, warum nicht?” Dieses „also, warum nicht” hat mich in meinem Vorhaben bestätigt.

Vorher hatte ich auch wilde andere Überlegungen. Stipendium vom LIS für 4 Wochen Nepal im Frühjahr? Australien oder Neuseeland und dafür ein ganzes Jahr? Jetzt zuhause bleiben und nach dem Abi reisen? Aber wie dann, work&travel? Praktika? Nee, irgendwie alles nicht so ganz. Für mich soll es schnell gehen. Im Januar möchte ich weg und nur für ein halbes Jahr. Land? Erstmal egal, Hauptsache englischsprachig. Nähere Überlegungen haben für mich die USA ergeben.

Meine Idee steht.

Als ich meinen Eltern das erste Mal davon erzählt habe, meinten sie nur ganz stumpf: „Ok, aber kümmere dich selbst“. Für sie war es nur eine meiner vielen kurzen Schnapsideen. Vielleicht war es das auch, aber ich habe mich gekümmert. Bei einer von Freunden und meinen Eltern für gut befundenen Austauschorganisation melde ich mich online unverbindlich für ein Infotreffen an. Das war Sonntagmittag.

Montagnachmittag bekam ich einen Anruf von genau dieser Austauschorganisation. Schön, dass ich Interesse habe, ABER wenn ich wirklich schon im Januar gehen möchte, müsste ich bis Freitag alle Unterlagen fertig haben. Die Bewerbung für Gastfamilien, Gesundheitszeugnisse, Bestätigungen und Empfehlungen meiner deutschen Schule, möglichst alle Versicherungen, einfach alles. Ein Prozess, der in dem empfohlenem Zeitrahmen auf drei Wochen nach Vertragsabschluss angelegt ist. Ich hatte aber noch nicht mal eine Zusage von der Organisation. Ganz schön viel Arbeit, aber mein Entschluss stand fest. In der Woche fallen für mich alle meine Freizeitaktivitäten aus, Schule wird auch mal hintenan geschoben, nur die Bewerbung möchte ich fertig machen.

Dienstagmittag habe ich mein Bewerbungsgespräch mit der Organisation, von der ich tatsächlich angenommen wurde. Jetzt liegt es nur noch an mir. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr, wie ich alles geschafft habe, aber irgendwie hat es geklappt. Die kurzfristige Aktion kann ich wirklich keinem empfehlen, da es für alle Beteiligten einfach nur sehr viel Stress ist.

Nach einem sehr stressigen November kamen dann im Dezember noch Informationsveranstaltungen der Organisation und auch die Beantragung eines Visums in Berlin dazu.

Warum erzähl ich euch das Ganze? Damit ihr einfach ein bisschen mehr dazu wisst, wer hinter den kommenden Beiträgen steckt, die zu den USA und generell Auslandsaufenthalten hier folgen werden und größtenteils auf meinen eigenen Erfahrungen beruhen werden.